Tag eins: Göteborg – Askim Strand

Regentropfen, die auf mein Zeltdach tropfen …

Die Wetterlage: eher herbstlich

Bei dieser Wetterlage? Nicht anders zu erwarten. Und eigentlich liebe ich es das prasseln von Regen auf Dächern, gleich welcher Art. Doch nach einer erstaunlich guten Nacht war diese gegen fünf dennoch vorbei. Ein Schneider, eine Schnarke oder wie man diese Art der Insekten auch nennen mag, krabbelte über mein Gesicht und ließ mich aufschrecken. Taschenlampe an, Tier gefunden, hinaus befördert. Und mir dabei gedacht, dass es vielleicht sinnvoll sein könnte, das nächste Mal das Innenzelt zu schließen. Doch als der Reißverschluss surrt, bemerke ich ein weiteres Insekt, es muss wohl wieder hineingekommen sein? Ein genauerer Blick im Pegel meiner Kopfleuchte ergibt: wohl mehr als ein dutzend Schneider haben sich in meinem Innenzelt vor dem Regen gerettet. Und mein Innenzelt ist klein. Mir wird schlecht. Eigentlich habe ich keine Probleme mit Insekten – zumal, wenn diese nicht einmal beißen oder stechen, doch so viele? Für uns alle ist hier kein Platz. Die Insekten scheinen anderer Meinung zu sein und so flüchte ich zunächst durch den Regen in die Toilette. Dort bemerke ich schnell: dieser Ort ist auch nicht besser. Also zurück, sämtliches Insekt per Hand nach draußen befördert und anschließend Kaffee gekocht. Ein aufregend gruseliger Morgen.

Die Schären bei Göteborg

Vom gestrigen Tag lässt sich nicht viel Aufregendes berichten, war er doch dem Ankommen und der Orientierung gewidmet. Nur rund 11 Kilometer sind es vom Hafen bis zum Lisberg Camping Askim Strand – eine schöne Strecke an den Schären, welche ich in Angriff nahm, ohne weiter in Göteborg zu verweilen. Nach jetzigem Plan sehe ich die Stadt am Ende der Reise ein zweites mal.

Mit dem Rad war ich in Schweden noch nicht unterwegs – doch eines fällt schnell auf: Wenn andere Städte wie Kiel, sich fahrradfreundlich nennen und stolz ihre eine und einzige Veloroute präsentieren, dann verblasst das doch sehr im Vergleich mit den hiesigen Gegebenheiten. Auf gefühlt 80% der Strecken sind hier breite Asphaltspuren neben den Fahrbahnen angelegt, ausschließlich für Radfahrer und mit eingezeichneten Spuren, Abbiegern usw. Ein komplettes Netz parallel zu den Straßen für PKW, das bringt richtig Spaß und ich bin gespannt, ob es so bleiben wird. Ein schöner Besuch in den Schären und am Strand, ein Einkauf bei Coop und im angrenzenden Markt für Alkoholika für eine Flasche Wein (in Schweden wird Alkohol über 2,8% nur in staatlichen Monopolgeschäften verkauft), viel mehr stand gestern dann auch nicht auf dem Programm.

Gleich startet die erste längere Tour

Tatsächlich hat es doch vor rund zwei Stunden aufgehört zu regnen. Ich sitze vor der Rezeption, trinke einen Kaffee und gleich geht es los, an der Küste Richtung Süden. das Rad steht gepackt neben mir, heute sollen die ersten wirklichen Kilometer gerissen werden. 

In der Hoffnung auf einen trockenen Tag: Hejdå och ses snart! 

MNeubauer Verfasst von:

4 Kommentare

  1. Uwe
    26. August 2020
    Antworten

    Micha, dann wünsche ich dir ganz viel Sitzfleich auf dem Sattel und immer lockere Waden. Dann hast du dir abends auch wieder einen winzigen Schluck Wein verdient

  2. Angelika
    26. August 2020
    Antworten

    Bin gespannt wie es weitergeht. LG Angelika

  3. Manja
    27. August 2020
    Antworten

    Liest schön gut. Möchte jeden Abend eine Story ;-)) Gute Weiterreise & keine Angst vor Insekten, die nicht stechen 😉

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